Venedig sehen und spielen 3/6

Weder in deinem Blick, noch in der Haltung erkenne ich eine merkliche Veränderung und für einige rasante Herzschläge überschlagen sich meine Gedanken. Was wirst du tun? Wir haben über diesen Punkt zuvor nicht gesprochen.
Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.

Wirst du es akzeptieren? Kannst du mir die Verweigerung durchgehen lassen?
Weiterhin keine Regung. Nur deine Worte, denen ich genauso wenig entnehmen kann.

„Dann nimm die Finger aus deiner Pussy und komm her!“

Und dann was?, überlege ich. Nähe? Wärme? Sex? Härte? Ich kann es nicht einschätzen und fuck ja, ich bin im Submodus, also ist es fast ein Aufspringen in deine Richtung. Wenig elegant, dafür mit viel Bemühen, deinen Worten Folge zu leisten. In der Hoffnung, es würde mein Nein abmildern. Darum hörst du weder einen Laut, noch siehst du es mir an, dass diese verfickte Kette ein weiteres Mal zu sehr in Schwung gekommen ist.

Mit schnellem Atem stehe ich nun vor dir und bin nicht sicher, ob du einen Dank erwartest, nicht darauf bestanden zu haben, doch noch bevor ich etwas sagen kann, ergreifst du das Wort.

„Stell dich hin. Die Beine gespreizt, Arme hinter dem Rücken!“

Okay ich bin massiv verwirrt. Deine Stimme, noch immer voller Erregung, ist nicht lauter als zuvor, nur dein Blick ist anders. Härter? Dennoch mit einer Spur Belustigung. Du verwirrst mich.

Einen Moment lang lässt du mich noch so stehen, bevor du ohne viel vorherige Berührungen zwei Finger in mich schiebst. Dass ich nass bin, kannst du hören und es fühlt sich unglaublich gut an, dich in mir zu haben. Nun bin ich es, die sich vorstellt, deine Finger wären etwas anderes. Dennoch verunsichert es mich. Die Sorge, du könntest von vorn beginnen, nur um mich abermals aufs Bett zu schicken. Nur um deinen Befehl zu wiederholen. Dass deine freie Hand tatsächlich nach der Kette greift, lässt mich schaudern.

„Sobald ich an der Kette ziehe, wirst du anfangen, dich mit der Hüfte, mit deinem Becken zu bewegen. Du wirst dich so mit meiner Hand ficken! Hast du das verstanden?“

Obwohl ich ahne, wie schmerzhaft das wird, nicke ich schnell. Mit zusammengepressten Zähnen und die Hände zu Fäusten geballt.

Kaum siehst du meine Reaktion, ziehst du. Nicht zu hastig. Du gibst mir Zeit, der Richtung des Zugs mit dem Oberkörper zu folgen, um die Kette nicht zu straff werden zu lassen. Schnell atmend beginne ich, mich zu ficken und sehe uns in Gedanken. Dich, wie du angezogen vor mir sitzt und ich, wie ich vor dir stehe. Halb nach vorn gebeugt, die Beine gespreizt und leicht gebeugt, nackt. Es muss furchtbar aussehen und ja, es ist demütigend. Vermutlich soll es das sein. Ganz sicher sogar und es verfehlt seine Wirkung nicht. Dein Blick verrät es.

„Sobald ich loslasse, darfst du auch aufhören!“

Ein schnelles Nicken meinerseits und die Hoffnung, du würdest es sofort tun, doch das tust du nicht.

„Was denkst du wie lange du in der nächsten Runde durchhältst? 20 Sekunden?“

Fuck! Keine Ahnung. Ich komme mir unsagbar dämlich vor, wie ich so vor dir hänge.

„10?“, schlage ich vor und bin selbst erschrocken, wie jammernd ich klinge.

Und obwohl dein Blick weich wird, Verständnis zeigt, gehst du nur einen kleinen Schritt auf mich zu.

„15 also! Deine Pussy pocht mit Sicherheit schon. Und du willst doch das Gefühl möglichst lange genießen!“

Eventuell hast du recht. Vielleicht. Ja. Aber fuck!! Zehn würden reichen. Ich wage nicht zu widersprechen, doch du siehst es.

„Und glücklicherweise hast ja nicht du das zu entscheiden!“

Oh Heilige. Ja, ich liebe dieses Spiel. Und hasse es gleichzeitig. Und hätte dir vor Dankbarkeit um den Hals fallen können, als du endlich den Zug verringerst und mir wertvolle Atemzüge für eine Pause gönnst.
Erst als du siehst, wie ich mich wieder entspanne, hebst du die Finger zu mir hinauf.

„Sauber lecken!“

Die gebeugte Position die ich wieder einnehmen muss, um deine Finger in den Mund zu nehmen, blende ich aus und gebe mir größte Mühe, es gut zu machen. In der Hoffnung du würdest großzügig sein.

Tatsächlich siehst du zufrieden aus, als du sie dir bald darauf ansiehst. Trotzdem greifst du danach zur Kette, ziehst und bedeutest mir den Start der 15 Sekunden.

Verdammte Scheiße ich kann mich nicht auf die Bewegung, den Schmerz und das Zählen konzentrieren und hoffe darauf, dass du Letzteres übernimmst. Was im Endeffekt auch völlig egal ist, solange du weiter an mir ziehst. Also ficke ich mich – zu dir gebeugt – mit deinen Fingern, bis du mir erlaubst, zu stoppen.

Ob es nun Scham, Schmerz oder beides ist, das sich anschickt, meine Augen wässrig werden zu lassen, weiß ich nicht. Doch ich kann deinem Blick nickt mehr standhalten, sehe an die Decke über mir und versuche die Tränen wegzuschniefen. Und ja, ich verstehe warum du mich das tun lässt. Ich verstehe, dass ich selbst hätte ziehen sollen, als du es verlangt hast. Und tief in mir macht mich unglaublich an, wie du es mir verdeutlichst.

Ob es nun 15 Sekunden waren oder nicht, weiß ich nicht. Da erhöhst du den Zug und im ersten Augenblick weiß ich damit nichts anzufangen. Immerhin habe ich getan, was du möchtest. Du ziehst, ich folge, beuge mich noch weiter, bis dein Gesicht genau vor meinem ist. Dein warmer Atem streift mich und ich stöhne, weil meine Nippel höllisch brennen, aber auch weil deine Lippen meinen so nah sind und in mir der Drang dich zu küssen mit jedem Herzschlag wächst. Doch ich wage nicht, das ohne deine Zustimmung zu tun und wahrscheinlich siehst du, wie hin und hergerissen ich bin und nickst lächelnd. Vielleicht klingt es albern, aber ich brauche das gerade. Eine Berührung, körperliche Wärme, die nicht von deiner Hand auf meiner Scham herrührt. Eine Berührung, die kein Teil deiner Strafe ist. Als deine Lippen endlich auf meine treffen, ist es erleichternd und verlockend zugleich. Ich möchte mehr und warte dennoch.

Wie gern würde ich deine Wangen berühren, deinen Hals streicheln. Dein Blick jedoch sagt mir, dass du es nicht gestattest und ich verstehe auch das. Dein Spiel, meine Strafe. Und ja. Sie wirkt. Auf mehreren Ebenen.

Irgendwann lässt du die Kette los und beendest so den Kuss. Dabei hätte ich ihn so gern noch etwas länger genossen. Ich möchte jammern, dich bitten, mir noch etwas Nähe zu geben, aber das schlucke ich herunter. So weit hast du mich. Mit einfachen und dennoch effektiven Mitteln.

„25 Sekunden in der nächsten Runde!“, dringt deine Stimme durch meine Gedanken und als ich sie begreife, schüttle ich erschrocken den Kopf. Ich möchte dir sagen, dass ich es verstanden habe. Dass ich weiß, warum du mich das tun lässt, dass die zweite Runde nicht nötig sein wird, weil ich es verdammt noch mal begriffen habe, da ziehst du schon an der Kette. Mein Fick dich denke ich nur, um dir keinen Grund zu geben vielleicht noch eine weitere Runde folgen zu lassen und ficke mich mit deinen Fingern.

4 Kommentare zu „Venedig sehen und spielen 3/6

  1. Und ich liebe Catherine,
    ich habe es nicht nur bildlich vor mir, ich spüre es sogar an meinen Spitzen.
    Du beschreibst das so unglaublich gut und wenn Frau das Gefühl kennt, dann spürt sie regelrecht mit. Und…
    naja,
    *schäm*
    verstärkt halt dieses Phantomgefühl indem sie sich beim lesen selbst berührt, sich selbst ein wenig presst, dreht, an ihnen zieht und sie etwas zwirbelt.
    Weil man es will,
    weil man es bei Deinen Zeilen braucht
    und weil man garnicht anders kann…

    … es passiert einfach von selbst. Nochmal *schäm*.

    Schreib Du bitte, bitte weiter, ich geh derweil wieder runter ins Archiv 😉

    LG
    Sandra

    Gefällt 1 Person

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